Neue Horizonte

Unterwegs erweitert die Begegnung mit Unbekanntem unseren Horizont. Aber auch zu Hause wachsen wir selbstbestimmt an unseren Zielen und übernehmen Verantwortung.

Was hinter diesen großen Worten steckt, möchten wir in den folgenden Abschnitten versuchen zu verdeutlichen.

Verantwortung übernehmen

Zum ersten Mal allein für die Gruppe Wasser holen und mit stolz geschwellter Brust zurück: Roxy, Ronja und Robin (Mecklenburg 2004)

Zum ersten Mal allein für die Gruppe Wasser geholt und mit stolz geschwellter Brust zurück: Roxy, Ronja und Robin (Mecklenburg 2004)

Von Beginn an werden Jugendliche in Entscheidungen mit einbezogen und lernen so Verantwortung zu übernehmen. Fahrtenplanung ist immer Gruppenangelegenheit. Wenn’s unterwegs um Wasserholen, Zeltaufbauen, Feuermachen, Einkaufen oder Kochen geht, muss jeder mal ran. Alle Entscheidungen werden bei uns demokratisch gefällt.

Sozialkompetenz

Unterwegs zu sein und Zeltburgen aufzubauen mag vordergründig vor allem körperlich anstrengend sein. Die geistige Entwicklung jedes Einzelnen bleibt dabei aber nicht außen vor. Allein durch das Leben mit anderen für mehrere Tage oder Wochen auf engstem Raum lernt man Sozialkompetenz. Die besondere Situation schärft zudem die Sinne für Kostbarkeiten, die man zu Hause als selbstverständlich hinnimmt – etwa fließendes Wasser oder einen gedeckten Tisch.

Fremde Kulturen hautnah

Mit Blumen beschenkt (Slowakei 2007)

Mit Blumen beschenkt: Max, Sandy, Lynn und Chriki™ (Slowakei 2007)

Wenn wir im Ausland unterwegs sind, lernen wir andere Kulturen kennen. So wurden wir in Finnland in eine echte finnische Sauna eingeladen, in Irland zum Tee eingeladen oder in der Slowakei mit Blumen beschenkt.

Auf Auslandsfahrt haben viele unserer Jungpfadfinder auch zum ersten mal die Gelegenheit, ihre Fremdsprachenkenntnisse aus der Schule praktisch einzusetzen. Immer wieder erleben wir Jugendliche, die im Ausland mit stolz geschwellter Brust vom Wasserholen zurückkommen; nicht nur, weil sie der Gruppe das Abendessen gerettet haben, sondern auch, weil sie von dem netten irischen Bauern auch noch eine Packung Kekse geschenkt bekommen haben.

Persönlichkeitsentwicklung

Als Stammesführerin darf man für die Spielidee an Pfingsten auch mal einen Thron besteigen. Der Weg dorthin steht jedem Wölfling und Pfadfinder offen. Kurse und andere gemeinsame Aktionen bereiten einen darauf vor.

Als Stammesführerin darf man für die Spielidee beim Pfingstlager auch mal einen Thron besteigen. Der Weg dorthin steht jedem Wölfling und Pfadfinder offen. Kurse und andere gemeinsame Aktionen bereiten einen darauf vor. (2014)

Auch wenn wir das meiste im täglichen Miteinander, insbesondere in Gruppenstunden und auf Fahrt lernen, gibt es ergänzend ein umfassendes Kursangebot auf Landes- und Bundesebene. Hierbei wird die gesamte Palette von pfadfinderischen Grundlagen bis zum Stammesmanagement komplett abgedeckt. Die individuelle Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung jedes Kursteilnehmers hat dabei einen hohen Stellenwert. So nützen die hierbei erworbenen Fähigkeiten später auch im privaten, gesellschaftlichen oder beruflichen Alltag. Wer beispielsweise auf einem Kurs unter Gleichgesinnten einmal erlebt hat, dass die Moderation einer Diskussionsrunde kein Hexenwerk ist, der wird sich später in Schule und Beruf auch eher einmal trauen, ein Gespräch zu leiten.

Selbstbestimmt an Aufgaben wachsen

Wir kauen nicht vor, sondern möchten, dass unsere Pfadfinder an ihren Aufgaben wachsen: Ein Lagertor selbst zu planen und zu errichten ist einfach viel lehrreicher und befriedigender als nur ein paar Nägel einzuschlagen. Aus kleinen Fehlern lernen unsere Pfadfinder dabei fürs Leben. „Learning by doing“ nannte das bereits vor über 100 Jahren der Gründer der Pfadfinderbewegung, Lord Robert Baden-Powell. Die älteren stehen dabei immer mit Rat und Tat zur Seite, um im Notfall auch einmal korrigierend eingreifen zu können: Auf einem selbstgebauten Lagerturm zu stehen, der gerade einstürzt, muss dann doch nicht sein.

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